Pressestimme zum Stück "Der Fußballkönig"

Quelle: Mainpost von Barbara Mack vom 2005-11-09

Abgründe eines Mittelstürmers

Altstadt Der Regisseur sagt: "Unter uns gesagt ist dieses Stück ein Bonbon". Die Thematik ist dazu prädestiniert, das Training - der Lachmuskeln - für die Fußballweltmeisterschaft zu unterstützen. Die Mannschaft sprüht vor Spielfreude und kokettem Witz. "Der Fußballkönig" aus den Reihen der Laienspielgruppe der Dompfarrei und seine Liebe zur Tochter des Chefs sorgen für Furore. Bei freiem Eintritt kann man das Spektakel rund um den FC Bodenstadt in den nächsten Wochen acht Mal live und in Farbe im Saalbau Luisengarten erleben. Die Rede ist hier von der Laienspiel-gruppe der Dom-pfarrei Würzburg mit ihrem Regisseur Rolf Düchting. Auf ihrem Spielfeld, der Bühne, ranken sich Irrungen und Wirrungen rund um Hans Müller, Starmittelstürmer des FC Bodenstadt. Hans Müller wird gespielt von Hans-Georg Schott, der mit seinen elf Mitspielern in "Der Fußballkönig" den Ball in puncto schauspielerischer </p> Qualität und Vorwitzigkeit der Charaktere gekonnt hoch spielt. Seit nunmehr 36 Jahren zeugt die Laienspielgruppe der Dompfarrei von hoher Trefferquote beim Publikum. Schon seit der Gründung stehen auf den Fahnen der Gruppe zwei Grundsätze geschrieben: hohe Qualität, Eintritt frei. Dass dieses Konzept funktioniert und floriert, zeigen die jährlich acht voll besetzten Vorstellungen mit jeweils rund 400 Besuchern. Eine richtige Fangemeinde gebe es schon, freut man sich unter den Schauspielern. Eitelkeiten kennt man in diesem freundschaftlich-vertrauten Kreis trotzdem nicht. Rolf Düchting setzt trotz aller Lockerheit und freier Spielentfaltung innerhalb der "Profi-Laien"-Gruppe auf atmosphärische Gestaltung und feine Charakterzeichnung. Deshalb ist auch die Rollenverteilung Chefsache. Franz-Josef Götz, Leiter des Ensembles, schmunzelt wissend. "Rolf kennt doch seine Pappenheimer", meint er voll Anerkennung.Und er scheint Recht zu haben. Die Rollen sind den Schauspielern im Alter von 23 bis 65 Jahre wieder wie auf den Leib geschnitten. Die Lacher hat das Ensemble schon deshalb auf seiner Seite. Und dann noch besagtes "Bonbon" von einem Stück, das tief in die scheinbaren Abgründe des Mittelstürmers Hans Müller im Preußen der Goldenen Zwanziger blickt. Das Missverständnis ist Programm, denn schließlich begehrt der unbeholfen-zerknirschte Hans mit dem goldenen Fuß nicht, wie fälschlicherweise angenommen, die Gattin, sondern die Tochter seines Chefs Tiedemann, seines Zeichen Nudelfabrikant und Hypochonder. Am Tag der Fußballmeisterschaft überschlagen sich schließlich die Ereignisse und haben nicht nur Folgen für den Mittelfeldstar Müller. Am Dienstag, 15. November, verwandelt die Laienspielgruppe den Saalbau Luisengarten zum Premierentheater. Bei freiem Eintritt beginnt die Vorstellung um 1930 Uhr. Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vor Aufführungsbeginn. Weitere Vorstellungen: Freitag, 18. 11., 1930 Uhr; Sonntag, 20. 11., 1530 Uhr: Dienstag, 22. 11., 1930 Uhr: Freitag, 25. 11., 1930 Uhr; Sonntag, 27.11., 1530 Uhr; Dienstag, 29. 11., 1930 Uhr; Freitag, 2. 12., 1930 Uhr.