Pressestimme zum Stück Die Hosenknopfaffäre (25-jähriges Jubiläum)
Quelle: Sonntagsblatt vom
1994-11-06
Quelle: Würzburger katholisches Sonntagsblatt vom 6. November 1994
Von Gerhard Heinrichs
"Hosenknopfaffäre" zum Jubiläum
WÜRZBURG. Wie kommt ein Hosenknopf in die Spendenbüchse? Die Aufdeckung dieser hochnotpeinlichen Affäre bildet den Stoff für das Theaterstück, mit dem die Laienspielgruppe der Dompfarrei heuer das Publikum bei acht Aufführungen im großen Saal des Kolpinghauses unterhalten wird. Jetzt üben die Mitspieler, alle "lupenreine" Amateure, noch emsig. Doch wenn sich Mitte November der Vorhang zur Premiere der "Hosenknopfaffäre" hebt, dann können die Akteure sicher wieder reichen Applaus für ihren Probenfleiß ernten. Außerdem feiern sie mit dem "Problemstück" aus der Zeit der Jahrhundertwende ein Jubiläum: 25 Jahre existiert die Laienspielgruppe.Bereits vor über einem viertel Jahrhundert gab es Amateurtheater in Dompfarrei. Damals fanden sich immer wieder Jugendliche, die mit den Kaplänen, die am Dom auch die Jugendarbeit leiteten, kleine Stücke einstudierten. Daraus entstand der Wunsch bei Spielern wie Zuschauern, Laientheater zu einer festen Einrichtung zu machen. Einmal machte es den Akteuren immer mehr Spaß, sich auf der Bühne in Szene zu setzen. Außerdem fanden die Besucherinnen und Besucher der Aufführungen von Jahr zu Jahr größeren Gefallen daran, sich mit eher leichtgewichtigem Stoff unterhalten zu lassen. Die Stücke gehörten schon immer dem Genre Volkstheater an. Allerdings versuchte man sich auch erfolgreich mit Boulevardtheater.Generell lassen sich die Akteure von Verlagen unterschiedliche Textbücher schicken und lesen sie im kleinen Kreis, um Text und Inhalt darauf zu untersuchen, ob etwas Geeignetes dabei ist. Die meiste Erfahrung haben dabei Regisseur Rolf Düchting und Spielleiter Peter Buschkühl. Mehr als 18 Personen sollten in einem Stück nicht vorkommen, sonst wäre die "Kapazität" überschritten. Schließlich sollte die Zahl der erforderlichen Darsteller die der Laienakteure nicht überschreiten.Die Mitglieder der Theatergruppe, die sich auch außerhalb der Theatersaison immer wieder einmal treffen, entstammen unterschiedlichen Berufen. Man findet Beamte, Lehrer, "Banker" und Hausfrauen, die alle zumindest früher der Dompfarrei angehörten. Selbstverständlich hat es in der Gruppe schon immer eine gewisse Fluktuation gegeben, aber ein paar sind, wie auch Buschkühl, von Anfang an dabei.Beobachtet man die Akteure bei den Proben, so stellt man fest, dass sie mit Leib und Seele dabei sind. Zwar geht es nicht immer unbedingt diszipliniert zu, aber das letzte Wort hat auch im "Amateurlager" der Theatermuse der Regisseur.Soweit möglich, greift man wegen der Kostüme und anderer Accessoires auf den Fundus des Stadttheaters zurück. Im Kolpinghaus ist man Mieter. Tradition ist es, für die Aufführungen keinen Eintritt zu verlangen. Die Besucherinnen und Besucher werden nach Belieben und finanziellen Möglichkeiten um eine Spende gebeten, wobei Hosenknöpfe nicht unbedingt willkommen sind.
G. H.