Pressestimme zum Stück Die drei Dorfheiligen
Quelle: vom
1982-00-00
Quelle Volksblatt Würzburg 1982Große Leistung der LaiendarstellerIm 13. Jahr ihres Bestehens trat heuer die Laienspielgruppe der Dompfarrei mit dem Bauernschwank in drei Akten von Max Neal und Max Ferner "Die drei Dorfheiligen" dem Publikum gegenüber, das sich bestens amüsierte. Dieses Stück, das in seinem Aufbau die meist vorgegebene Situationskomik vermissen lässt, verlangt von den Laiendarstellern unter ihnen viele neue Gesichter volle Konzentration für ihre Rolle. Kaum eine ist "fehlbesetzt!"Das Stück spielt in Scheibling, einem Dorf, nahe der schwäbischen Grenze. Mit der sittlichen Moral - wie könnte es anders sein ist es dort augenblicklich schlecht bestellt, weil der neue Pfarrer von seinem Amtsbruder aus Blaubeuren vom Auftauchen eines Packs Liebesbriefe, in denen Namen von angesehenen Personen aus seiner Pfarrei auftauchen. Wahrlich das sind "meisterliche" Gestalten! So der Wegscheidbauer Simon Hilgermoser, seines Zeichens Bürgermeister des "sündigen Dorfes", dargestellt vom Leiter der Laienspielgruppe, Peter Buschkühl, in altbewährter Manier mit glaubhafter Bauernschläue; Quirin Riedlechner, Wagnermeister, verkörpert von Dieter Haertel, durch die überzeugende Darstellung eines alten Haudegens; Bäckermeister Peter Söllbeck (Norbert Steinert) als dritten im Bunde der "Dorfheiligen", der seine, Ratlosigkeit sehr gekonnt zur Schau stellt.Maria Düchting zeigt sich als des Bürgermeisters Ehespons sehr besorgt um die Kapriolen der gemeinsamen Tochter Fanny (Brigitte Hörber); sie muss einen Weg finden dieses lose Luder unter die Haube zu bringen. Dabei hilft ihr mit Raffinesse die Händlerin Leni Gfeiler (Bertha Huth), um ja den verhungerten Lehrer (Wolfgang Endres, er spielt seit Jahren den Liebhaber), zum Leidwesen der verliebten Fanny los zu werden. Jakob Schwäble, das Schmußobjekt der Händlerin, dargestellt von Johannes Illig, fühlt sich überaus wohl in seiner Rolle; ein herrliches "Büble.", das seinem Mütterle (Barbara Dell), einer Großkäsereibesitzerin jeden Annäherungsversuch beim weiblichen Geschlecht telegrafieren muss. Er selbst aber wird insgeheim als der "lebende Beweis" der Liebesaffären der drei Dorfheiligen gehalten.Da natürlich das "Schmußereigeschäft zwischen der Händlerin und der Frau Bürgermeister in die Brüche geht, findet schließlich das "Jaköble" im Wagnermeisters Töchterlein Mariann (Rosmarie Mayer-Illig) sein zu ihm passendes Schätzle. Pfarrer Baptist Heinzinger (Franz Stein) hält standesgemäß eine Moralpredigt, obwohl er nichts richtiges weis, im Gegensatz des Bezirksarztes Dr. Gemer (Thomas Schrauft), der als "Beichtvater" des Bürgermeisters eingeweiht ist und das Geheimnis, das erst am Ende des kurzweiligen Spieles, wie sein Vorgänger hütet. Vroni, die Dienstmagd (Michaela Janocha) wunderte sich über nichts mehr im Hause des Bürgermeisters.Die Regie führte souverän Rolf Düchting. Inspizienten waren Herbert und Marlu Fella, für die Technik und Beleuchtung zeichnete Dieter Haertel verantwortlich und für die treffenden Masken und guten Frisuren sorgte Franz Göbel. Souffleuse Anita Endres wurde ihrer Aufgabe unhörbar gerecht. fh